Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Mallorca - nur emotionale Rendite - 12.2 EU und die Mentalitätskrise

Mallorca - nur emotionale Rendite

12.2 EU und die Mentalitätskrise Der Euro ist vor einem Jahrzehnt als ein Bündnis für Prosperität und globale Stärke beworben worden. Das war keine Irreführung, aber es fehlte etwas an der Botschaft. Gemeinschaftsprojekte wie dieses können nur gelingen, wenn sich jeder an die Spielregeln hält und sich nicht „moral hazard“ als Handlungs- maxime verbreitet. Wie eine jede Gemeinschaft, die freie Rechtssubjekte begründen, macht auch die Währungsunion das Leben nicht nur leichter, sondern verlangt auch Anstrengungen, damit der eigene Erfolg zum Baustein des gemeinsamen Erfolges wird. Politische Herrschaft und Geldwirtschaft sind in einer Symbiose verbunden. Ohne auf Privateigentum gegründete Geldwirtschaft sinkt der Wohlstand und versinkt alles Politische im Sumpf von Entscheidungen über Beschaffung und Verteilung von Gütern. Eine entwickelte Geldwirtschaft wie die gegenwärtige bedarf allerdings immer auch einer stabilen, politisch garantierten Rechts- und Sozialordnung. Andernfalls kann sich das Vertrauen nicht dauerhaft bilden, das für die hochkomplexen Interaktionen der weltumspannenden Wirtschaft unentbehrlich ist. Diese wechselseitige Abhängigkeit ist altbekannt, aber in jeder Generation rüttelt man neu an ihren Funktionsgesetzlichkeiten. In der neoliberalen Phase vor einem Jahrzehnt wollte manchem die Welt der Staaten nur als Dienst- leistungsunternehmen noch erträglich sein, alles andere schien lästig. Heute trauen in gegenläufiger Richtung manche Bürger und manche Politiker der Wirtschaft kaum noch etwas zu außer hemmungsloser Gier. Einige fordern deshalb mehr öffentliche Kontrolle der Privatwirtschaft und Bekämpfung des Reichtums. Wenn eine neu gewählte Regierung wie in Frank- reich beginnt, solche Befindlichkeiten zu praktischer Politik werden zu lassen, wird sie aber recht schnell feststellen, dass demokratische Herrschaft nicht alles kann. Eine Politik, die die Eigensinnigkeit anderer Bereiche der Gesellschaft wie Wirtschaft, Wissenschaft oder Kultur nicht als Grenzen des eigenen Handelns Seite 147 Ein Kontinent auf dem Irrweg

Seitenübersicht