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Mallorca - nur emotionale Rendite

Mallorca - nur emotionale Rendite

Währung und dazu außerordentlich niedrige Zinsen gab. Ein Fluch ist, dass das hochverschuldete Land plötzlich mit extrem hohen Zinsen an den Finanz- märkten bestraft wird. Dass Deutschland und Frankreich für die „Erbsünde“ verantwortlich seien, weil sie die Maastricht-Kriterien von maximal drei Prozent Haushaltsdefizit als Erste überschritten, ist nur ein schwacher Trost. Jene Sünde, über die damals der spanische Ministerpräsident José María Aznar klagte, hat aber anderen Sün- dern Tür und Tor geöffnet, sodass sie nun, wie Spanien, am Abgrund stehen. Selbst wenn es gelänge, von diesem mit europäischer Finanzhilfe angefachten Pseudo-Boom-Modell wieder einen Schritt zurückzutreten, müsste Spanien sein Wirtschaftsmodell ändern, um Wachstum und Arbeitsplätze zu schaffen. Wirtschaftsminister de Guindos hat dies unlängst in einem Zeitungsinterview eingestanden. Die Bauwirtschaft als „Motor“ wird für lange Zeit stottern. Also bleiben der Tourismus, die Ausfuhren und die Innovationen sowie Reformen. Auch König Juan Carlos hat die Zeichen der Zeit erkannt und zieht als erster Handelsreisender des Staates durch die Lande. Erst hat er den Saudis eine neue Schnellzugstrecke von Mekka nach Medina „verkauft“, danach stand er mit ähnlichen Absichten bei Wladimir Putin vor der Tür. Einige spanische Konzerne erwirtschaften mehr als 50 % ihrer Gewinne in Lateinamerika. Die spanische Handelsbilanz sieht nicht schlecht aus. Seine landwirt- schaftlichen Erzeugnisse können sich mit denen Frankreichs, Itali- ens und anderer Länder messen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis etwa bei Wein und Olivenöl ist gut. Dann hat Spanien seine eigenen Juwelen unter den internationalen Großunternehmen – Inditex, Telefonica, Energieversorger, Baufirmen – und Großbanken wie Santander und BBVA. Sie sind schon zum Teil so stark im Ausland, vor allem in Lateinamerika, engagiert, dass sie dort mehr als die Hälfte ihrer Gewinne erwirtschaften. Auch kleinere und mittlere Betriebe haben an Wettbewerbsfähigkeit gewonnen und werden jetzt zu Hause durch ein neues Gesetz gefördert, das bürokratische Seite 21 Spanien – ein befristeter Niedergang

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